Chemische Kampfstoffe (ChKS)

Chemische Kampfstoffe sind vom Menschen produzierte oder aus der Natur entnommene chemische Verbindungen, durch deren Einsatz man versuch in Kampfhandlungen einen Vorteil zu erlangen. Dies kann sowohl durch Tötung als auch durch physische oder psychische Reizung geschehen.
Chemische Kampfstoffe können durch Inhalation, durch die Haut, durch Wunden, aber auch durch die Nahrung und Getränke wirken.
Obwohl chemische Kampfstoffe fast immer an mehreren Punkten des Körpers gleichzeitig wirken, unterteilt man sie nach ihrer stärksten Wirkung.
Da diese jedoch meist mit der chemischen Struktur Hand in Hand geht, erlangte man heute doch eine brauchbare Unterteilung der Kampfstoffe.

Kampfstoffgruppen

Seit dem ersten Weltkrieg gibt es eine Unterscheidung der Kampfstoffe, deren Bezeichnung so zwar heute nicht mehr üblich ist, jedoch die Gruppenunterteilung erhalten blieb. Wir geben aus diesem Grund die Gruppenbezeichnung aus dem ersten Weltkrieg in Klammern mit an. Es gibt:

Die Gifte einer Gruppe wirken alle sehr ähnlich, weshalb wir sie in den angegebenen Gruppen abhandeln werden.

Um eine Kampfstoffgruppe auszuwählen, klicken Sie auf den Schriftzug oder den Körperteil

 

Grundbegriffe bei ChKS

Es gibt einige Begriffe, welche im Zusammenhang mit chemischen Kampfstoffen (ChKS) immer wieder auftauchen. Aus diesem Grund ist es notwendig, diese kurz zu erläutern:
  • Hydrolysierbarkeit :
Darunter versteht man die Eigenschaft von Kampfstoffen, sich in Wasser zu lösen. Stoffe welche sich in Wasser lösen nennt man Hydrophil, Stoffe die dies nicht tun heißen Hydrophob oder Lipophil. Die meisten ChKS sind Hydrophil. Ausnahmen sind Organophosphate.
  • Flüchtigkeit:
bezeichnet die Fähigkeit eines Stoffes, sich ohne seine Siedetemperatur erreicht zu haben, in den gasförmigen Aggregatszustand überzuwechseln. Ein Stoff welcher sich nur in geringen Mengen in Gas umwandelt wird sesshaft genannt, einer der sich in großen Mengen umsetzt wird als stark flüchtig bezeichnet. Bei Wasser beträgt der Flüchtigkeitswert  17 mg/l.
  • Reizschwelle:
ist die Menge eines Kampfstoffes, bei der man bei einer Einwirkungszeit von 1 min gerade noch eine Reizung des betroffenen Organs spüren kann. Die Reizschwelle wird in mg/m³ Luft angegeben.
  • Erträglichkeitsgrenze:
ist die Menge von einem Kampfstoff, welche ein Mensch nach einer Einwirkungszeit von 1 min gerade noch ertrage kann, ohne schwere Vergiftungen zu erleiden.
  • Vergiftungsdichte:
wird in der Einheit mg x min/l oder g/m² angegeben. Sie bezeichnet die Menge an Kampfstoff bezogen auf eine Flächeneinheit.
  • Konzentration:
wird in mg/l , g/m³  mg/m³ angegeben. Sie bezeichnet die Menge an Kampfstoff in einem bestimmten Raum- oder Körpergrößeneinheit.
  • Toxität:
gibt die Dosis an, welche Menge Kampfstoff zu Vergiftungen führt (Dmin bzw. Dmax) oder zum Tod (LD). Sie kann bei Oberflächen in mg/cm² angegeben werden oder als mg/kg Körpergewicht, sowie in mg/m³ x min.
  • tödliche Dosis:
ist die Menge Kampfstoff, welche bei Einwirken auf einen Körper tödlich verlaufende Vergiftungen hervorruft. Sie wird bevorzugt im Wert LD50 angegeben. Das ist die Menge Kampfstoff, welcher bei 50% der Vergifteten zum Tod führt. 

 

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