Berlin
Photos vom Schutzraum Pankstraße und Siemensdamm
Zonen: 1. Verdampfungspunkt Alles wird durch die Detonation verdampft. Todesfälle: 98%, Überdruck: 1,7 bar, Windgeschwindigkeit: 515 km/h 2. Vollständige Zerstörung Alle oberirdischen Strukturen werden zerstört. Todesfälle: 90%, Überdruck=1,1 bar, Windgeschwindigkeit: 465 km/h 3. Schwere Beschädigungen durch die Druckwelle Fabriken und andere große Gebäude stürzen ein, Autobahnbrücken werden stark beschädigt, Flüsse fließen manchmal rückwärts. Todesfälle: 65%, Verletzungsfälle: 30%, Überdruck: 0,6 bar, Windgeschwindigkeit: 420 km/h 4. Schwere Beschädigungen durch die Hitzewelle Alles Brennbare wird entflammt (z.B: Kleidung), Menschen im Einzugsbereich der Hitzewelle leiden wegen der großräumigen Brände an Sauerstoffmangel. Todesfälle: 50%, Verletzungsfälle: 45%, Überdruck=0,4 bar, Windgeschwindigkeit: 225 km/h 5. Schwere Beschädigungen durch Feuer und Wind Ortsfeste Strukturen werden schwer beschädigt, Menschen werden durch die Luft gewirbelt, die meisten Überlebenden erleiden Verbrennungen 2. und 3. Grades. Todesfälle: 15%, Verletzungsfälle: 50%, Überdruck=0,2 bar, Windgeschwindigkeit: 160 km/h |
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20 MT Luftdetonation über Berlin. Das Bild zeigt Zone 1 und 2 komplett, Zone 3 reicht bis Päwesin und Eberswalde. Zone 4 erstreckt sich bis Wesendorf und Zone 5 bis Brandenburg a.d. Havel Ribbeck und Vogelsang.
Schutzräume:
In der Bundesrepublik Deutschland werden zum Schutze der Bevölkerung eine
Vielzahl verschiedener Schutzbauten vorgehalten
Zur Zeit findet kein weiterer Ausbau, sondern nur die Unterhaltung vorhandener
Schutzräume statt.
Das staatliche Programm zur Förderung öffentlicher Schutzräume (auch die
Nutzbarmachung von Schutzbauwerken des 2. Weltkrieges) ist eingestellt!
Das Land Berlin hält zum Schutze seiner Bevölkerung
als öffentliche Schutzräume vor (Gesamtanzahl der Schutzplätze: rund 27.191)
Zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft unterliegen Schutzräume
bestimmten Wartungs- und Inspektionsintervallen, die halbjährlich, jährlich
oder in größeren Zeiträumen durchgeführt werden.
Die Wartungsvorgaben sehen unter anderem vor, dass in zeitlichen Abständen in
Abstimmung mit dem BZS Dichtigkeits- und Druckprüfungen erfolgen müssen.
Gegen Ende des 2. Weltkrieges zählte Berlin rund 360 Bunker (ohne Haus und
Firmenschutzräume).
Auf alliierte Anweisung sollten sie gesprengt und ihre Trümmer abgetragen
werden - eine Mammutaufgabe. Vorrang hatten die gewaltigen Betonklötze der
Hochbunker, die während der Fliegeralarme hunderttausende Menschen aufnahmen.
Die Sprengungen gelangen nicht immer, und wenn, dann erst nach mehreren
Anläufen, wie beim Zoo-Bunker, und mit erheblichen Schäden für die
Nachbarschaft. Kleinere Bunker waren problemlos. So verschwand nach und nach die
Hälfte dieses Kriegserbes.
Einige Bunker wurden durch eingesprengte Schlitze "entmilitarisiert". Schon frühzeitig gab es Ausnahmegenehmigungen für zivile Nutzung: Ex-Bunker dienen als Obdachlosenasyle, als Polizeigefängnis, als Lagerräume für Bevorratungen u.ä.; als Champions-Zuchtstätten und sogar als Hotels.
In der nächsten Phase wurde der Bunkerabbruch gestoppt. Nun ordneten die Alliierten mit BK/O (65) 11 vom 01.Oktober 1965 sogar an, Bunker wieder in Stand zu setzen und betriebsfähig zu halten. Zuerst wurde nun in mühevoller Kleinarbeit die Vorhandenen Anlagen aufgenommen. In Berlin West erfasste man 1966 178 Luftschutzanlagen. Circa 40 Anlagen wurden für die Wiederherrichtung angemeldet. Mit der Durchführung dieser Baumaßnahmen wurde- nach Übertragung der Haushaltsmittel vom Bund - begonnen.
Zum Wiederausbau kam es dann aber nur bei 11 Objekten (1 Objekt wurde nach
dem Ausbau aus der Zivilschutzbindung wider entlassen - Fehrbelliner Platz 4).
Somit sind in unserer nachfolgenden Aufstellung nur 10 Objekte
aufgeführt. 1999 ist noch das ehemalige Hilfskrankenhaus Heckeshorn
hinzugekommen.
Folgende Anlagen wurden in ehemals Berlin-West wieder nutzbar gemacht:
Bunkerklasse | Übergabejahr | Ort | Stadtteil | Schutzplätze |
Tiefbunker | 1980 | Otto-Wels-Ring | Neukölln | 354 |
Hochbunker | 1980 | Eiderstedter-Weg | Zehlendorf | 293 |
Tiefbunker | 1984 | Blochplatz | Wedding | 1318 |
Tiefbunker | 1985 | Bornsdorfer Str | Neukölln | 199 |
Tiefbunker | 1985 | Massinger Weg | Neukölln | 350 |
Tiefbunker | 1985 | Nicolaistr. | Steglitz | 202 |
Tiefbunker | 1985 | Bosestr. | Tempelhof | 200 |
Hochbunker | 1987 | Eiswaldstr. | Steglitz | 1074 |
Tiefbunker | 1989 | Stresemannstr. | Kreuzberg | 520 |
Hochbunker | 1989 | Pallasstr. | Schönberg | 4809 |
Hochbunker | 1999 | Heckeshorn | Zehlendorf | 500* |
Summe | 9819* |
* in Etwa
Neu errichtet wurden folgende Mehrzweckanlagen im ehem. Berlin West (Tiefgarage):
Ort | Übergabejahr | Stadtteil | Schutzplätze |
Kudamm-Karree | 1975 | Charlottenburg | 3592 |
Excelsiorgebäude | 1976 | Kreuzberg | 3102 |
Laubacher Straße | 1989 | Schöneberg | 450 |
Summe | 7144 |
Neu errichtet wurden folgende Mehrzweckanlagen im ehem. Berlin West (unterirdisch Bahnen):
Ort | Übergabejahr | Stadtteil | Schutzplätze |
UB-Pankstr. | 1978 | Wedding | 3346 |
UB-Simensdamm | 1981 | Spandau | 4332 |
Summe | 7678 |
Somit gibt es in den 16 öffentlichen Schutzbauten in ehemals West-Berlin insgesamt rund 24.641 Schutzplätze.
Die Schutzräume in den neuen Bundesländern (für Berlin - ehemals Ost-Berlin - ) wurde in einem Bestandsmeldeverfahren erfasst, und nach Prüfung der technischen Angaben nun als öffentliche Schutzbauten geführt.
Sie unterliegen der Zivilschutzbindung (§ 7 ZSB)
Ort | Anerkannt | Stadtteil | Schutzplätze (etwa) |
Zeiler Weg | 3/97 | Pankow | 250 |
Hobrechtsfelder Chaussee | 5/97 | Pankow | 250 |
Große-Leege-Straße | 3/97 | Hohenschönhausen | 250 |
Franz-Jacob-Straße | 3/97 | Lichtenberg | 200 |
Alfred-Kowalke-Straße (Alt-Friedrichsfelde) |
10/97 | Lichtenberg | 1000 |
Vierchowstr. | 3/97 | Friedrichshain | 250 |
Grundstück hinter der Walchenseestr. |
1/98 | Köpenick | 350 |
Summe | 2550 |